Spinnenportrait

Die Alpensackspinne Clubiona alpicola Kulczynski, 1882 ist von den Hochgebirgen Mitteleuropas (Alpen, Tatra, Karpaten) bis zum Kaukasus verbreitet. Außerhalb der Alpen ist sie in Deutschland lediglich aus drei Mittelgebirgen bekannt - Fichtelgebirge, Bayerischer Wald, Harz - wo sie ausschließlich in Blockhaldenlebensräumen zu finden ist. Im Fichtelgebirge wurde sie 1994 erstmals von Jürgen Fischer (Wunsiedel) im NSG Platte festgestellt (BLICK et al. 1995). Mittlerweile wurde sie - im Rahmen des aktuellen Projektes - auch am Schneeberg und am Ochsenkopf nachgewiesen. Die Art baut ihre Gespinste (daher der Familienname "Sackspinnen") auf der Unterseite der Felsblöcke. Im Bayerischen Wald werden von der Alpensackspinne insbesondere die thermisch günstigen Bereiche der Halden genutzt. Der Einzugsbereich der Kaltluftaustritte und tiefere Schichten der Blockfelder werden dagegen gemieden (BLICK et al. 1995). Das gleichzeitige Vorkommen verschiedener Jugendstadien und adulter Tiere (im Fichtelgebirge und im Bayerischen Wald) kann ein Hinweis auf eine mehrjährige Entwicklung der Art sein - erwachsene Tiere wurden bisher zwischen April und Oktober erfasst. Ob die disjunkten Vorkommen der Art (insbesondere in Höhen um und unter 1000 m) in den Mittelgebirgen Deutschlands und Tschechiens glaziale oder postglaziale Reliktvorkommen darstellen, oder ob die Art auch zur Neubesiedlung entsprechender Habitate fähig ist, kann mit den bisherigen Kenntnissen nicht geklärt werden.

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Callistus - Gemeinschaft für Zoologische und Ökologische Untersuchungen. Letztes Update: 28. Februar 2011.